Entstehung der Rasse

Der Tschechoslowakische Wolfhund ist eine seit Juni 1999 anerkannte FCI-Rasse. Das Ursprungsland ist die ehem. Tschechoslowakei. Das Patronat (Schirmherrschaft) über die Rasse liegt bei der Slowakei, die seit 1993 der Garant für die Zucht ist.

Die Zucht begann im Jahr 1955 als wissenschaftliches Experiment beim Tschechoslowakischen Militär, mit einer Kreuzung des Deutschen Schäferhundes mit dem Karpatenwolf. Verantwortlich für die Entwicklung der Rasse, war Ing. Karel Hartl. Als das Militärprojekt fehlschlug, züchtete Karel Hartl privat weiter. Die Kreuzungsprodukte fanden einige sehr engagierte Freunde, die gezielt an der Herauszüchtung guter Arbeitseigenschaften als Diensthund mit der körperlichen Gesundheit und Robustheit des Wolfes arbeiteten. Die Selektion der Anfangsjahre war extrem hart und ist in solcher Form heute nicht mehr durchführbar, hat uns jedoch eine solide Zuchtbasis an gesunden, wesensfesten Hunden hinterlassen. Große Verdienste für die Rasse haben sich in dieser Zeit besonders Ing. Karel Hartl und Major Frantisek Rosik erworben.

Da der Tschechoslowakische Wolfhund seit 1982 keine Einkreuzungen von Wölfen mehr erfahren hat und die Zucht sehr hart vor allem auf gute Arbeitseigenschaften und Gesundheit selektiert wurde, ist er heute nicht mehr mit sogenannten Wolfshybriden zu vergleichen. Obwohl er sich viel an Körpersprache des Wolfes und ursprünglichen Verhaltensweisen erhalten hat, ist er ein guter Familienhund geworden, mit wirklich guten Arbeitseigenschaften, die man nur leider nicht immer einfach so abrufen kann. Er stellt bei entsprechender Sozialisation und Erziehung auch in Familien mit kleinen Kindern kein Problem dar. Aber viele sind oft sehr grobmotorisch, weshalb man wie bei allen Hunden trotzdem immer ein Auge darauf haben muss und sie allgemein natürlich nicht mit kleinen Kindern alleine lassen sollte.

 

Wesen des TWH

Tschechoslowakische Wolfshunde brauchen körperliche und geistige Beschäftigung, sonst beginnen sie, alle möglichen Unarten zu entwickeln und sich selber zu beschäftigen. Manche können bereits mit einem halben Jahr alle Türen öffnen, Schubladen, Fensterverschlüsse und zwei Meter hohe Zäune stellen für die meisten keine unüberwindbaren Probleme dar. Es gibt Hunde dieser Rasse, die abgeschlossene Autoschiebetüren und gekippte Fenster mit heruntergelassenen Rolläden öffnen können.
Mehr noch als bei anderen Rassen sollten Sie sich die Frage stellen: "Habe ich genug Zeit für meinen Hund, habe ich genug Energie, um ihn ausreichend zu beschäftigen und bin ich konsequent genug, um ihn zu erziehen?"

Auch sollten Sie sich fragen, da beim Großteil dieser Rasse das "Nicht-alleine-bleiben-können" eine sehr große Rolle spielt, ob Sie in diesem Fall die Möglichkeit haben, den Hund mitzunehmen oder (Ausbruch-)sicher unterzubringen, ohne dass Sie Probleme mit Ihren Nachbarn bekommen.

Als sehr ursprüngliche Rasse ist Tschechoslowakischen Wolfshunden die Ranghierarchie sehr wichtig. Der Besitzer sollte sich darüber im Klaren sein, dass schon ein kleiner niedlicher Welpe eine konsequente Erziehung benötigt und jede Handlung "seines Menschen" genau beobachtet und bewertet.
Dies gilt natürlich für jede Hunderasse, Tschechoslowakische Wolfshunde sind jedoch sehr energievolle Hunde einer großen Rasse, die zu einem sehr großen Teil eine überdurchschnittliche Intelligenz aufweisen. Fehler in der Erziehung rächen sich in Zeiten von Hundeverordnungen besonders schnell!

Für Menschen, die bereit sind, sich dieser Herausforderung zu stellen und sich auf diesen Hund einzustellen, kann er ein unübertrefflicher Begleithund sein, insofern er sich zur Mitarbeit motivieren lässt.